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Bergbericht Tag 1: Von Pertisau zur Lamsenjochhütte


Die Carwendler

Freitag, 30. Juni 2017

"Das Geheimnis des Vorwärtskommens besteht darin, den ersten Schritt zu tun." - Mark Twain Strecke: ca. 12 km Dauer: 5 h Höhenmeter: 1039 (Aufstieg) Schwierigkeit: leicht/mittel Tour:

Unsere Wanderung startet durch den Wald des Falzthurntal auf die Gramaialm, wobei wir manchmal die ausgetrockneten Schotterbachbette durchqueren. Kurz nach der Gramaialm kommen wir dann zu einem Wasserfall. Wir folgen nun einem Steig durch den Gramaier Grund und einem darauffolgenden steilen Hang, den wir aufgrund der Steinschlaggefahr zügig durchqueren werden. Zum Schluss folgen wir den schottrigen und zum Teil steilen Serpentinen hoch zur Lamsenjochhütte.

Bergbericht: Fast ein Jahr haben wir darauf hingearbeitet, heute ging es endlich los. Um 8:30 Uhr fuhren wir mit dem Reisebus drei Stunden nach Pertisau in Österreich. Dort angekommen starteten wir hochmotiviert unsere erste Etappe. Unser Weg führte uns die ersten zwei Stunden angenehm geradeaus und wir konnten uns entspannt an die Berge und das Gewicht unserer gut gefüllten Rucksäcke gewöhnen. Obwohl dank der Packtipps von Dr. Bscheider natürlich nur das Nötigste eingepackt wurde, waren diese nämlich nicht gerade leicht.

Als wir etwa die Hälfte unserer heutigen Strecke geschafft hatten, legten wir dann unsere Mittagspause ein: An einem wunderschönen Wasserfall stärkten wir uns für die letzten drei Stunden bis zur Hütte. Hier ereignete sich dann nach nur 2 Stunden Wanderung der erste Zwischenfall: Sonias Wanderschuh hatte die komplette Sohle verloren! Herr Neidiger, der uns im Voraus oft vor dieser ungünstigen Situation gewarnt hatte, war entsetzt. Nach kurzer Beratschlagung fassten die Lehrer einen Beschluss und Sonia ging zusammen mit Frau Forster zurück zur letzten Hütte, um anschließend nach Pertisau zu fahren und dort neue Schuhe zu kaufen.

Währenddessen setzte die restliche Gruppe den Weg fort. Herr Neider und Dr. Bscheider erwiesen sich als echte Kavaliere und trugen die Rucksäcke der beiden nach oben, damit sie schneller vorankamen. Auch einige Schüler und Schülerinnen erklärten sich bereit, etwas von dem Inhalt zu tragen. Herr Neidiger fasste die Situation poetisch zusammen: "Geht es schwer den Berg hinauf ist Gabis Rucksack hinten drauf". Auch für den Rest der Gruppe war die zweite Hälfte war wesentlich anstrengender als die erste. In steilen Serpentinen führte unsere Tour uns zur Lamsenhütte, die wir nachmittags erschöpft erreichten.

Zum Glück waren wir relativ zügig, denn ein paar Minuten, nachdem wir auf der Hütte angekommen waren, fing es an zu hageln und später auch zu schneien. Unser erstes Abendessen der großen Wanderung genossen wir also im verschneiten Karwendelgebirge und ließen den Abend dann mit gemütlichen Kartenspiel in der urigen Stube ausklingen. Vieles haben wir an diesem ersten Tag unserer großen Reise schon erlebt. Gesehen haben wir wunderschöne Ausblicke, einen blauen Enzian und sogar Gämse. Gelernt, dass ein Liter auf jeden Fall zu wenig Wasser für einen Tag ist und man jede Auffüllgelegenheit nutzen sollte, dass das wichtigste im Rucksack immer oben sein sollen, und dass Schuhe ohne Sohle ziemlich unangenehm beim Wandern sind. Und gefühlt haben wir die Befriedigung und den Stolz, wenn man am Ende einer langen Wanderung auf der Hütte ankommt, und die Vorfreude auf die nächsten fünf Tage.


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