top of page

Bergbericht Tag 2: Von der Lamsenjochhütte zur Falkenhütte


Morgendlicher Ausblick von der Lamsenjochhütte

Samstag, 1. Juli 2017

"Berge sind stille Meister und machen schweigsame Schüler." - Johann Wolfgang von Goethe

Strecke: 11 km Dauer: 4:30 h Höhenmeter: 1600 (850 m Abstieg, 750 m Aufstieg) Schwierigkeit: mittel

Tour:

Der Tag startet auf dem selben Weg, auf welchem wir gestern Abend aufgehört haben. In Almdorf in der Eng werden wir uns daraufhin mit Herrn Heufelder treffen, der uns durch den großen Ahornboden führen wird. Mit ihm erreichen wir schließlich auch die Falkenhütte.

Bergbericht:

Nach unserer ersten Nacht im Lager wurden wir am Morgen um 7 Uhr von Marie geweckt - mit lieblichen Trompetentönen, wie es sich fürs Camerloher gehört. Nach und nach schlüpften alle aus ihren warmen Hüttenschlafsäcken und tappten verschlafen zum Frühstück in die Hütte - der Schnee war zwar verschwunden, ganz schön frisch war die Temperatur aber trotzdem noch - im Gegensatz zu uns.

Pünktlich um 8.30 Uhr waren dann alle fertig und machten sich auf den Weg. Das frühe Aufstehen hatte sich gelohnt, denn links und rechts von uns stiegen Wolkentürme und Nebelschwaden aus dem Tal auf und umhüllten die Berge auf beeindruckende Weise. Nach 2 Stunden Abstieg in die Eng machten wir dort eine kurze Pause und stärkten uns für die nächste Etappe. Diese durften wir in Begleitung eines wirklichen Profis bestreiten. Anton Heufelder, ein Mitarbeiter des Naturpark Karwendel erzählte uns auf unserem Weg bei kurzen Stopps immer wieder Interessantes zum Naturpark, zur Umgebung und zu Pflanzen und Tieren, die uns begegneten. Der Naturpark, der der größte in ganz Österreich ist, hat nämlich so einiges Sehens- und Wissenswertes zu bieten. Wir erfuhren, dass im großen Ahornboden über 2000 Ahornbäume wachsen, an denen man 80 verschiedene Moosarten und 130 verschiedene Flechtenarten finden kann. Wir wanderten in blumenübersähten Wiesen den steilen Weg hinauf, während neben uns die schroffen Felsen der Bergketten in die Höhe ragten. Viele dieser dort blühenden Blumen lernten wir dank Herrn Heufelder näher kennen, zum Beispiel das gefleckte Knabenkraut, wilden Majoran, weißen Eisenhut, gelben Enzian, Wund- und Hornklee und viele mehr. Als wir dann nochmal eine kleine Brotzeitpause einlegten, konnten wir durch das von ihm mitgebrachte Spektiv Gämse und sogar Murmeltiere aus der Nähe beobachten. Leider wurden wir trotz des guten Wetters davor vom Regen nicht verschont und setzten unseren restlichen Weg zur Falkenhütte in Regenjacken fort. Umso mehr freuten wir uns aber, als wir nach der anstrengenden und flotten Tour dort ankamen. Die Waschsituation gestaltete sich als ungewöhnlich für eine Schulfahrt: auf Geschlechtertrennung konnte aufgrund des akuten Waschbedürfnisses und des geringfügigen Platzes kein Wert mehr gelegt werden. Trotzdem waren schließlich alle wieder frisch und ließen sich das Abendessen schmecken, bevor wir einen weiteren gemütlichen Abend in der Hütte genossen. Davor erzählte uns Herr Heufelder noch, was zur Arbeit der Mitarbeiter des Naturpark Karwendel gehört. Neben Naturschutzarbeit, wie z.B. dem Schutz des Berg

ahorns durch Zäune, kümmern sie sich nicht nur um Besucherinformation, sondern auch um die Umweltbildung, so wie in unserem Fall. Für uns alle war es sehr interessant ein wenig mehr über diese wunderschöne Region zu erfahren, die wir durchwandern.

Und so waren wir heute doch wieder Schüler - Schüler der Berge, dieser stillen Meister - aber auf eine ganz andere und vielleicht sogar lehrreichere Art als normalerweise.


bottom of page